25.10.1892 | Emma Schumann in Holzweißig, Kr. Merseburg (heute Ortsteil von Bitterfeld-Wolfen) geboren. |
ca. 1915 | Sie heiratet und wird zur Emma Müller. Ihr Mann stirbt aber bald darauf. |
ca. 1926 | Eintritt SPD |
ca. 1932 | Sie heiratet wieder und wird zur Emma Martin. Ihr Mann ist 1882 in Leipzig-Klein Zschochau geboren, Schwerkriegsbeschädigter. Bau eines kleinen Haus in "Siedlung Nr.5", in Alt-Jeßnitz, Kr. Merseburg, heute Ortsteil von Raguhn-Jeßnitz, Landkreis Anhalt-Bitterfeld. |
1933 | Tochter Hildegard wird geboren |
1933 - 1943 | Emma ist als Landarbeiterin in Alt-Jeßnitz beschäftigt |
ca. 1940 o. früher | Äußerungen gegen Hitler und die Nazis, es folgen mehrere Anzeigen aus dem Dorf bei der NSDAP gegen sie |
August 1943 | Äußerung beim Bohneneinfahren: "Wer hat denn den Krieg gewollt? Doch der Führer!" |
Verhaftung auf dem Feld beim Dreschen, Transport nach Halle/S. Gefängnis "Roter Ochse" | |
September 1943 | Transport nach Berlin, Frauengefängnis Barnimstr. Vernehmungen bei der Gestapo |
3. Oktober 1943 | Emma schreibt ihrem Mann, Brief ist nicht erhalten. Aus seiner Antwort ist zu entnehmen, dass sie sich über den Ernst ihrer Lage nicht im Klaren ist |
9. Oktober 1941 | Volksgerichtshof unter Dr. Roland Freisler verurteilt Emma wegen "Zersetzung unserer Wehrkraft" zum Tode. |
14. Oktober 1943 | Arthur Martin schreibt an Emma, offensichtlich weiß er nichts vom Todesurteil. Der Brief wird wegen seines Inhalts an die Gestapo in Halle/S weitergegeben, ob Emma ihn je erhält ist unklar. |
Anf. November 1943 | Ein Rechtsanwalt Dr. Günther Grzimek teilt Emma brieflich mit, dass er sie besuchen wird. Dieser Besuch erfolgt nicht. |
13. November 1943 | Justizminister Dr. Otto Georg Thierack lehnt ab, vom Begnadigungsrecht Gebrauch zu machen. Emma wird hiervon nicht benachrichtigt. |
29.November 1943 | Emma schreibt an ihren Mann zwei Briefe, sie hofft immer noch auf Begnadigung. Absendung wird nicht genehmigt. |
6. Dezember 1943 | Oberstaatsanwalt Volk ordnet die Hinrichtung am 16.12. 17:00 an, die Verurteilte soll zwei Stunden vorher (!) davon benachrichtigt werden. Er selbst ist Leiter der Vollstreckung. |
15. Dezember 1943 | Emma wird vom Frauengefängnis Barnimstr. ins Strafgefängnis Plötzensee überführt. Über ihre letzten Stunden ist nichts bekannt. Irgendwann werden ihre Haare kurz geschnitten, wahrscheinlich ist sie jetzt schon gefesselt. |
16. Dezember 1943 | Schon um 13:02 wird Emma gefesselt zur Richtstätte geführt, sie ist ruhig und gefasst. Scharfrichter Röttger führt die Enthauptung mit dem Fallbeil durch. Die Vollstreckung dauert von Vorführung bis Vollzugsmeldung nur 8 Sekunden. |
20.Dezember 1943 | Es sind 122,10 Kosten durch die Vollstreckung entstanden, meldet die Staatsanwaltschaft |